Als die Siedler 1890 nach Neu
Samara kamen, gehörte die neue Siedlung zum Busuluker Ujesd des
Gouvernement Samara. Der Busuluker Ujesd bedeckte eine Fläche von
17.100 qkm und hatte eine Bevölkerung von über 400.000
Personen. Ein Ujesd wurde damals in mehrere Wollosten
aufgeteilt. 9 Dörfer von Neu Samara waren der Jumran-Tabinskaja
Wollost, mit Zentrum in Staro-Juldaschewo, zugeordnet.
Jumran-Tabinskaja Wollost wurde, außer den Deutschen,
mehrheitlich von den Baschkiren bewohnt, auch die Wollostverwaltung lag
in ihren Händen. Kaltan, Klinok
und Jugowka gehörten zur Wosnesenskaja Wollost und Ischalka zur
Kusminskaja Wolost. In jedem Dorf gab es einen Dorfschulzen, der von
der
Dorfversammlung gewählt und von der Regierung bestätigt
wurde. Die Dorfversammlung entschied auch über die Einstellung des
Lehrers, des Hirten und des Nachtwächters.
Nach der Oktoberrevolution 1917 veränderte sich die Situation nach
und nach. Als erstes wurden die Selsowjets (Dorfräte)
eingeführt. Im Selsowjet wurden mehrere Dörfer zusammen
gefasst. Anstatt des Dorfschulzen gab es nun den Selsowjetvorsitzenden
und den Schreiber. 1919-1920 gehörten Neu Samara und die
Orenburger Siedlung zur Baschkirischen Republik. Sie waren dort dem
Tock-Suranskij Kanton zugeordnet. Einen Winter lang wurde die
Verwaltung nach Neu Samara verlegt, was sich sehr nachteilig für
die Bewohner auswirkte. Kurz nach der Revolution 1917 entstand auch die
Luxemburg (benannt nach der deutschen Kommunistin Rosa Luxemburg)
Wollost, in der alle deutschen Dörfer vereinigt waren.
1927 wurden die Wollosten und Ujesds endgültig abgeschafft.
Irgendwann um diese Zeit wurde der Luxemburgskij Rayon gebildet, zu dem
nun alle Dörfer von Neu Samara gehörten. Das Zentrum war in
Jaschkino. Die grössere
administrative Einheit der Neu Samara angehörte war von 1928-1934
der Mittel-Wolga-Bezirk (Sredne-Wolschskij Okrug). Es war ein riesiges
Gebiet mit einer Fläche von über 240.000 qkm und Zentrum in
Samara. Diese Verwaltungseinheit wurde deshalb 1934 aufgeteilt. Am 7.
Dezember 1934 wurde das Gebiet Orenburg (Orenburgskaja Oblast)
gebildet, zu dem Neu Samara seitdem angehört. Von 26. Dezember
1938 bis 4. Dezember 1957 hieß die Stadt und somit auch das
Gebiet Orenburg Tschkalow, nach einem berühmten russischen
Flieger benannt.
Am 2. Februar 1962 wurde der Iwanowskij Rayon dem Luxemburgskij Rayon
angegliedert, das Zentrum blieb in Jaschkino. 1963 wurden die Anzahl
der
Rayons verringert - am 2. Januar wurde Neu Samara Teil
des Sorotschinskij Rayon - es wurden der Sorotschinskij, Luxemburgskij
und Tozkij Rayon vereinigt. Am 1.
Januar 1967 wurde der Sorotschinskij Rayon aufgespalten und es entstand
dann
die noch heute bestehende Verwaltungseinheit, der
Krasnogwardejskij Rayon mit Zentrum in Pleschanowo. Die Fläche des
Rayons beträgt 2.800 qkm.
1938 wurde Neu Samara in drei Selsowjets aufgeteilt: der Tockskij
Selsowjet (Bogomasowo), der Podolskij Selsowjet und der Luxemburgskij
Selsowjet mit
Zentrum in Pleschanowo. Diese Selsowjets blieben bis heute bestehen,
sind aber um die umbliegenden baschkirischen, mordwinischen und
russischen Dörfer vergrössert worden. Die Dörfer waren
bis 1990
so aufgeteilt:
Tockskij
|
Podolskij
|
Luxemburgskij
|
Proletarskij |
Bogomasowo-Tockskoje
|
Podolsk
|
Pleschanowo
|
Ischalka
|
Dolinsk
|
Lugowsk
|
Donskoje
|
Proletarka
|
Nischne-Iljasowo
|
Krassikowo
|
Klinok
|
|
Sredne-Iljasowo
|
Kaltan
|
Jugowka
|
und
weitere |
Komsomolez
|
Kuterlja
|
Werchne-Iljasowo
|
russische
Dörfer |
Alexejewka
|
Staro-Juldaschewo
|
Malo-Juldaschewo
|
|
|
|
Nischne-Juldaschewo
|
|
Dörfer der Neu Samara
Siedlung sind farblich hervorgehoben.
1990 wurden Donskoje und ein Teil von Pleschanowo in einem eigenen
Selsowjet abgetrennt, da die Bevölkerung dieser Dörfer seit
der Verlegung des Rayonzentrums stark zugenommen hat.
Zumindestens seit dem Ende der 50-er Jahren stimmten die Territorien
der Kolchosen mit den Selsowjets, d.h. auf jedes Selsowjet kam genau
eine Kolchose