"Neu Samara am
Tock (1890-2003)" Herausgegeben vom Verlag Neu Samara,Warendorf, Deutschland. Der erste Teil ist von den in den 1920-er nach Kanada ausgewanderten Neu-Samarern verfasst worden. Es wurde schon 1964 herausgegeben. Die neue Ausgabe wurde um die Jahre nach 1930 vervollständigt. Diese Arbeit wurde von einem Komitee in Warendorf übernommen. Das Buch enthält viele Bilder und Erinnerungen ehemaliger Bewohner von Neu Samara. Es wird die Gründung und Entwicklung von Neu-Samara aus vielen Gesichtspunkten beschrieben. Wir haben es als eine der Hauptquellen benutzt. Von dem alten Buch gibt es noch eine englische Übersetzung von 2002. Die Übersetzung wurde von John Isaak und seiner Schwester Tena Wiebe erstellt. Dazu gibt es noch zusätzliches Material und ein Nachwort von Tena Wiebe (sie ist mit Rudy Wiebe, dem berühmten kanadischem Schriftsteller verheiratet). Das deutsche Buch ist unter anderem beim Lichtzeichen-Verlag erhältlich. Interessierte können sich aber auch direkt an die Warendorfer Mennoniten-Brüder-Gemeinde wenden. In Zusammenarbeit mit Johann Funk, einem der Herausgeber, können wir nun dieses Buch als PDF-Datei (14,5 MB) zum runterladen anbieten. Es sollten die üblichen Kopierrechte beachtet werden, insbesondere keine kommerzielle Verwertung ohne Nachfrage. |
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"Die
niederländisch-niederdeutschen Hintergründe der
mennonitischen
Ostwanderungen" von
Prof. Dr. Benjamin Heinrich Unruh Interessant für die Familienforschung sind die berühmten, vom Autor erstellten, Listen aller mennonitischen Einwanderer in Russland. Im Text selber beschäftigt sich B.H.Unruh, wie der Name schon besagt, mit den Urprüngen der russlandeutschen Mennoniten im niederländisch-niederdeutschem Raum. Es ist eher für Wissenschaftler geschrieben. |
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"Geschichte der
Mennoniten in Russland" von
Prof. Dr. George K. Epp (26.10.1924 - 25.10.1997) in 3 Bänden.
Eine
Darstellung der Geschichte der Mennoniten in Russland seit den
Anfängen
der Ansiedlung bis 1917. Die ersten 2 Bände sollten urprünglich einen Band bilden, sind dann aber so gross geworden, dass sie auf Anraten des Verlags geteilt wurden. In diesen beiden Bänden wird die Entstehung der mennonitischen Siedlungen in Russland und ihre Entwicklung bis etwa 1870, dem Beginn der grossen Aussiedlung nach Kanada, behandelt. Dabei geht der Autor insbesondere auf anfängliche Schwierigkeiten, sowie spätere soziale und religiöse Krisen in den neuen Siedlungen ein. So verfolgt er beispielsweise die Abspaltung von neuen religiösen Gruppen wie etwa der Mennoniten-Brüder-Gemeinde, wobei er natürlich nicht unbedingt zu ausführlich auf theologische Fragen eingeht, was ja den Rahmen des Buches sicherlich sprengen würde. Der 3. Band ist unvollständig geblieben, da der Autor vorher leider an Krebs gestorben ist. Es sind nur 5 Kapitel fertig geworden: - Verwaltung und Ordnung der deutschen Siedlungen 1764-1917 - Die wirtschaftliche Entwicklung der Kolonien - Das Schulwesen in den Siedlungen in Russland - Der Ersatzdienst der Mennoniten in Russland - Die preußisch-russischen Tochtersiedlungen der Mennoniten Wie man sieht wurden eher einzelne Aspekte des Lebens der Mennoniten in Russland betrachtet als eine geschlossene chronologische Darstellung gegeben. Insbesondere das letzte Kapitel über die Tochterkolonien ist interessant, da hier George K. Epp sehr viele Quellen ausgewertet und einen Versuch gemacht hat möglichst alle Ansiedlungen der Mennoniten in Russland aufzuzählen und kurz zu beschreiben. Es war auch ein Band über die Zeit 1920-1970 geplant - "Dieser Band wird sich mit den Erfahrungen der deutschen Minderheit unter dem Kommunismus auseinandersetzen" (George K. Epp). Dazu hat er schon Jahre zuvor umfangreiche Recherchen betrieben. Was mir besonders an diesem Buch gefallen hat, dass der Autor versucht hat den Zusammenhang zwischen den Entwicklungen im russischen Staat und der Geschichte der Mennoniten in Russland herzustellen. So schreibt er z.B., dass die Privilegien der Mennoniten, wie beispielsweise Befreiung vom Wehrdienst, damals an alle Siedler in den damaligen Grenzgebieten gegeben wurde, also auch an russische Siedler. An einer anderen Stelle beschreibt er die Auswirkungen der Reformen von Zar Alexander II. auf die Mennoniten (unter anderem die Aufhebung der Wehrfreiheit). Der Autor hat sich dabei sicherlich die Tatsache zu Nutze gemacht, dass nach dem Zerfall der Sowjetunion der Zugang zu russischen Archiven für westliche Forscher leichter geworden ist, so hat er denn auch viele russische Quellen benutzt. Insgesamt ist es also eine leicht lesbare und soweit mir bekannt ausführlichste Darstellung der mennonitischen Geschichte in diesem Zeitraum. Zur Person des Autors : George K. Epp ist am 26. Oktober 1924 in Osterwick, Chortitza als Sohn eines Lehrers geboren worden. Die Familie ist kurz darauf nach Franzfeld in der Jasikowo Siedlung gezogen, wo er dann aufwachsen ist. Im Alter von 16 Jahren ist er in die Wehrmacht eingezogen worden, wo er, wegen seiner Sprachkenntnisse, als Dolmetscher eingesetzt wurde. Nach dem Krieg ist er nach Paraguay ausgewandert, wo er an der Gründung der Volendam Kolonie beteiligt war. 1954 ist er dann nach Kanada emmigriert. Da hat er dann durch verschiedene Abendkurse, seinen Lebensunterhalt verdiente er als Laborant, mehrere akademische Abschlüsse nachgeholt. Seit 1968 konnte er sich ganz auf seine akademische Laufbahn konzertrieren. Er war Dozent an dem Mennonite Brethren Bible College, der University of Manitoba, dem Canadian Mennonite Bible College, der University of Winnipeg und dem Menno Simons College. Seit 1992 war er im Ruhestand. ausführliche Biographie (auf Englisch) |